Ich mach mir die Welt, so wie sie mir gefällt.“ Pippi Langstrumpfs Devise gehört zur ganz normalen kindlichen Entwicklung. Bei Kindergartenkindern verschwimmt die Grenze zwischen Wahrheit, Fantasie und Spiel, sie glauben ihre eigenen Fantasiegeschichten. Mit etwa sechs Jahren probieren Kinder bewusst aus, ob sie sich mit kleinen „Veränderungen“ der Wahrheit einen Vorteil verschaffen können. Erst im Grundschulalter können Kinder beurteilen, ob eine bestimmte Situation richtig oder falsch ist und sich bewusst für oder gegen eine (Not-)Lüge entscheiden.
Warum sagt mein Kind nicht die Wahrheit?
Eltern sind oft verunsichert oder reagieren verärgert und verletzt, wenn sie ihre Kinder beim Schwindeln ertappen. Aus diesen Gründen lügen Kinder:
- Angst vor Konfrontation, Ablehnung oder Strafe
„Ich war das nicht!“
- Um sich Freiräume zu verschaffen
„Die anderen dürfen auch hingehen“
- Bei Überforderung
„Ich hab keine Hausaufgaben auf“
- Wunsch nach Anerkennung
„Wir fahren in den Ferien nach Amerika“
So verhalten sich Eltern richtig
Versuchen Sie herauszufinden, warum das Kind gelogen hat und loben Sie gleichzeitig, wenn das Kind die Wahrheit sagt. So spürt es, dass Ehrlichkeit sich auszahlt.
Besprechen Sie, wie sich das Kind beim nächsten Mal in einer ähnlichen Situation verhalten könnte. Beste Voraussetzung ist eine vertrauensvolle Atmosphäre in der Familie.
Kinder, die aus Angeberei lügen, brauchen Erfolgserlebnisse und mehr Anerkennung.
Vorbild sein: Meist ist Eltern gar nicht bewusst, wie oft sie im Beisein der Kinder (Not-)Lügen einsetzen.
Bildnachweis: iStock.com/Pornpak Khunatorn