Eines ist Fakt: Wenn Sender und Empfänger nicht die gleiche Sprache sprechen, dann werden sie sich nie austauschen können. Auch wir Erwachsenen kennen das. Zu manchen Menschen haben wir direkt eine Verbindung, zu anderen nicht… so sehr wir uns auch bemühen.
Unseren Kindern geht es da ähnlich. Wenn wir als Eltern all unsere Liebe auf einem Kanal senden, den unser Kind nicht empfangen kann, dann wird diese Liebe sie niemals so tief im Herzen erreichen, wie wir uns das wünschen.
Welche Sprachen der Liebe gibt es und woran erkenne ich sie?
1. Sprache: Lob und Anerkennung
Wir sollten verinnerlichen, immer die Anstrengung unseres Kindes zu loben und nicht das Ergebnis oder eine Charaktereigenschaft. Für Letzteres kann man nichts, so wird man geboren. Außerdem sollten wir unsere Worte immer auch so meinen, wie wir sie sagen. Alles andere wirkt wenig authentisch und kann schnell als Sarkasmus aufgefasst werden. Kritik und Tadel tun niemandem gut. Spricht dein Kind allerdings Sprache 1, ist das besonders verletzend. Dann gilt immer -> Entschuldigen!
2. Sprache: Zweisamkeit
Zweisamkeit meint in diesem Fall ungeteilte Aufmerksamkeit. Natürlich können wir die unserem Kind nicht immer geben, aber meist helfen schon 10-15 Minuten täglich, in denen wir uns wirklich voll und ganz auf unser Kind konzentrieren. Kein Handy, kein „Ich muss noch schnell…“. Meistens ist es nämlich so, dass bereits in dieser kurzen Zeit die Liebestanks wieder gefüllt werden können und ein gestilltes Bedürfnis ist ja bekanntlich ein erloschenes Bedürfnis. Auch auffälliges Verhalten ist oft ein Versuch mehr Aufmerksamkeit zu bekommen. Negative Zuwendung scheint da besser zu sein, als gar keine bzw. zu wenig.
3. Sprache: Geschenke, die von Herzen kommen
Hier zählen vor allem die Geschenke, die von Herzen kommen. Vielen Kindern geht es hierbei nicht nur um das Geschenk an sich, sondern um die Atmosphäre, den Akt der Übergabe, die Vorfreude und Spannung. All das macht diesen Moment so einzigartig. Solche Geschenke sollten jedoch immer spontan (also unerwartet), freiwillig und ohne jeglichen Zwang gegeben und auch empfangen werden und niemals ein Ersatz für fehlende Zuwendung sein.
4. Sprache: Hilfsbereitschaft
Gemeint ist hier unsere Hilfsbereitschaft und Unterstützung in den kleinen Alltagsdingen. Wir müssen unserem Nachwuchs nicht alles hinterhertragen und ihm einen Gefallen nach dem anderen tun. Wir sollten unseren Kindern aber bei allem hilfsbereit zur Seite stehen, was sie noch nicht selbstständig bewältigen können – sozusagen Hilfe zur Selbsthilfe. Unsere Kinder lernen dadurch, für jemand anderen aus echtem Mitgefühl und wahrer Liebe da zu sein.
5. Sprache: Zärtlichkeiten
Hierbei geht es um jegliche Art von Berührung. Auch die Rangelei mit Papa, auf dem Schoß der großen Schwester sitzen oder die Hilfe beim An- und Ausziehen sind im Alltag sehr wichtig. Körperliche Zuwendung sorgt dafür, dass sich unsere Kinder emotional gut entwickeln können. Das Geschlecht des Kindes spielt hierbei übrigens überhaupt keine Rolle.
Liebe zu empfangen und Liebe zu geben, zählt zu unseren Grundbedürfnissen. Sie potenziert sich, wenn sie auch so ankommt, wie wir sie senden.
Carolin von “Herz im Glück”
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