Schon bevor ich meine Familie gegründet habe, damals, als ich Produktmanagerin bei SAP war, wollte ich eigentlich immer lieber was mit Familie oder Sport machen – und diese Wende brachten dann meine beiden Kinder: Die beiden haben zum einen mein (Arbeits-)Leben ganz generell und komplett auf den Kopf gestellt und mich wieder zurück in die alte Heimat und zur Familie ziehen lassen, zum anderen bin ich aber durch sie auch begeisterter Tragetuch-Fan geworden. Vor allem meine Kleine hat sich im Tuch wunderbar entspannt und viel geschlafen.
Ich fand das unheimlich praktisch und hatte so ein wenig Zeit für mich, konnte Sachen erledigen und entspannt eine Runde an die frische Luft, mich bewegen. Denn Sport und Outdoor hab ich schon immer geliebt, das war mir wichtig. Und so wurde mir schnell klar: Wenn ich mit Kind vor dem Bauch bei Wind und Wetter vor die Tür möchte, brauch ich eine Jacke, die Platz für uns beide schafft, die sich problemlos über dem Tragekind schließen lässt – und am besten auch noch passt, wenn ich das Kind auf dem Rücken trage.
Marktlücke erkannt, Lösung gefunden
So etwas gabs bis dahin nicht, ich selbst behalf mir mit einer alten Skijacke von meinem Mann, was zum einen kaum funktionierte und zum anderen echt schrecklich aussah. Die Marktlücke war also erkannt. Und da ich letztlich aus einer Textilfamilie stamme, fing ich mit Hilfe einer Hebamme an, eine Lösung zu entwickeln: die erste mamalila-Tragejacke.
Zu Beginn war das Unternehmen viel „Learning by Doing“ und eine Art One-Woman-Show, die ich vom heimischen Keller aus auf die Beine gestellt hab, unterstützt von meiner Mutter und der ein oder anderen Freundin. Als Projekt einer zweifachen Mama war es zudem von Anfang an gezwungenermaßen familienfreundlich: Die Kinder spielten zwischen den Stoffmustern und Kartons, die Arbeitszeiten waren äußerst flexibel, die Oma sprang ein, wenn Not am Mann war.
Vom Familienbetrieb zum Mütter-Team
Doch die Bestellungen nahmen zu, das Sortiment wuchs, der gesamte „Familienbetrieb“ professionalisierte sich, so dass wir mehr Platz und Personal brauchten. 2012 bezog mamalila die ersten Geschäftsräume im heimischen Altdorf bei Nürnberg, nur um Anfang 2016, zehn Jahre nach der Markenanmeldung, aus Platzgründen bereits erneut umzuziehen. Mittlerweile hat mamalila 16 Mitarbeiter/innen – fast ausschließlich Mütter in Teilzeit – ein internationales Händlernetz und eine umfangreiche Kollektion, die neben Tragejacken und -mänteln für Männer und Frauen auch Tragecover und Booties umfasst.“