Wenn Eltern über Hausaufgaben, Lehrkräfte oder Schule im Allgemeinen schimpfen, ist die Stimmung gleich im Keller. Hilfreicher ist eine positive Einstellung: Bei Hausaufgaben können Kinder Gelerntes anwenden und üben. Dabei wird deutlich, was ein Kind noch nicht verstanden hat – das merkt es besser jetzt als später in der Klassenarbeit. Hat das Kind keine Lust, könnt ihr Verständnis zeigen, aber mit dem Hinweis, dass jeder auch Dinge tun muss, die er nicht mag.
Dein Job oder mein Job?
Hausaufgaben sind Kindersache, denn sie sind ein wichtiges Training für selbständiges Lernen. Das bedeutet für Eltern: Nicht daneben sitzen, nicht vorsagen oder verbessern, auch wenn es schwerfällt! Dürfen Kinder ihre Hausaufgaben alleine machen, steigen Selbstbewusstsein und Lernmotivation. Selbst erarbeitetes Wissen bleibt auch besser im Gedächtnis. Eltern dürfen sich den Stoff erklären lassen (das interessiert mich, was du lernst) und beim Lesetraining oder dem Üben von Einmaleins und Vokabeln assistieren.
Hausaufgaben Anfangen? Kinderleicht!
Gibt es klare Regeln, wann es Zeit für die Hausaufgaben ist, werden Diskussionen überflüssig. Dafür erstellen Eltern und Kinder gemeinsam einen Wochenplan, in dem die Schulstunden, Freizeittermine und Zeiten für Hausaufgaben eingetragen werden. Manche Kinder wollen direkt nach dem Heimkommen alles erledigen. Die meisten brauchen zunächst Bewegung oder eine Verschnaufpause, vor allem aber Eltern-Kind-Zeit.
Bitte Ruhe
Der Küchentisch als Hausaufgabenplatz? Lieber nicht, da gibt es zu viel Ablenkung. Hausaufgaben gelingen am besten mit viel Ruhe, ohne Radio, Fernsehen, Geschwister, Handy oder Spielsachen. Im Kinderzimmer brauchen Schulkinder eine Abtrennung zwischen Spiel- und Arbeitsbereich. Auf dem Schreibtisch sollten nur die Schulsachen liegen, die das Kind gerade braucht.
Pausen nicht vergessen
Gegen Müdigkeit, Lustlosigkeit oder Gereiztheit hilft ausreichend trinken, kurz durchlüften und ein paar Minuten Pause machen. Achtung: Grundschüler können sich nur etwa 15 bis 20 Minuten am Stück konzentrieren. Wer mit dem Leichtesten anfängt, hat schnell die erste Aufgabe abgehakt. Je nach Vorliebe kann ein Kind auch mit dem Lieblingsfach anfangen oder schnell das „Schlimmste“ hinter sich bringen.
„No-Gos“ für Eltern
Unnötige Tipps oder Kontrollfragen signalisieren dem Kind: Meine Eltern glauben nicht, dass ich das kann. Das mindert Motivation und Selbstvertrauen. Bitte auch keine Kritik – das Feedback sollte von den Lehrer*innen kommen, auch zur Handschrift. Eltern haben gerade in den unteren Klassen viel höhere Erwartungen als die Lehrer! Vergleiche mit besseren Geschwistern oder Klassenkameraden verletzen und demotivieren – jedes Kind lernt in seinem eigenen Tempo.
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