Ganz gleich, ob Programmieren für Kinder oder spannende Experimente. Unsere Jüngsten lernen am besten, wenn sie ihre Umwelt selbstständig erobern. Exploratives Lernen ist daher eine bewährte Methode, um Wissen mit eigenen Erfahrungen zu verknüpfen. Deshalb haben wir 10 wertvolle Tipps zum explorativen Lernen zusammengefasst, bei denen der Spaß garantiert nicht auf der Strecke bleibt.
Was ist exploratives Lernen?
Exploratives Lernen bezeichnet eine Lernmethode zur Aneignung von Wissen. Diese Form des Lernens wird insbesondere bei Kindern eingesetzt, um ihnen das selbstständige Entdecken der Umwelt zu ermöglichen. Das Hauptaugenmerk dieser Methode liegt dabei auf der lernenden Person. Das heißt, die Wissensvermittlung durch einen Erwachsenen rückt bei dieser Lernmethode in den Hintergrund. Statt die Lerninhalte einfach vor die Nase gesetzt zu bekommen, stehen beim explorativen Lernen vielmehr Lernanregungen im Fokus, die das selbstständige Handeln und Lernen fördern sollen. Im Gegensatz zum traditionellen Unterricht hilft das entdeckende Lernen dabei, Wissen mit Erfahrungen der eigenen Lebenswelt zu verknüpfen.
Entdeckendes Lernen – Die Welt aktiv erkunden
Kinder sind von Natur aus neugierig, wollen ständig alles ausprobieren und stellen so viele Fragen, bis sie eine zufriedenstellende Antwort erhalten. Was für viele Eltern manchmal ziemlich anstrengend sein kann, ist für den Wissenserwerb unserer Schützlinge besonders wichtig, denn wie heißt es so schön? Wer nicht fragt, bleibt dumm! Indes steckt in jedem Kind ein kleiner Forscher, der von Tag zu Tag mehr über seine Umwelt erfahren möchte. Exploratives Lernen knüpft eben an dieses natürliche Lernverhalten an und nutzt die kindliche Neugier, um die Welt Stück für Stück zu entdecken.
Unsere 10 Tipps fürs exploratives Lernen
Exploratives Lernen lebt von der unglaublichen Vielfältigkeit, die Welt auf unterschiedliche Art und Weise zu entdecken. Jedoch wissen viele Eltern oftmals nicht, wie sie den natürlichen Entdeckergeist ihrer Kinder unterstützen können. Daher haben wir 10 Tipps fürs exploratives Lernen zusammengestellt.
1. Mit Experimenten Neugierde wecken
Experimente für Kinder sind die perfekte Möglichkeit, um die eigene Umwelt spielerisch zu entdecken und den eigenen Forscherdrang so richtig auszuleben. Dabei wirken sie wie Katalysatoren für die kindliche Faszination von naturwissenschaftlichen Phänomenen und setzen somit die unstillbare Neugierde von Kindern in Gang. Alles in allem helfen Experimente, abstrakte Zusammenhänge für das kindliche Auge greifbar zu machen und auf spielerische Art und Weise den Wissensschatz zu erweitern.
2. Mit Spielen die Welt der Mathematik erobern
Um die Welt der Zahlen souverän zu meistern, kann entdeckendes Lernen auch in der Mathematik eingesetzt werden. Das kannst Du Dir nicht vorstellen? Die Möglichkeiten, Zahlen spielerisch zu entdecken, sind unglaublich vielfältig. So eignen sich insbesondere Zahlenspiele, um Kindern ein mathematisches Verständnis zu vermitteln. Dabei müssen diese nicht allzu schwer sein und können hervorragend in alltägliche Spielsituationen integriert werden. Das Zählen kann zum Beispiel ganz einfach beim Versteckenspielen geübt werden. Mathe und Spaß müssen sich also nicht ausschließen.
3. Sprachstrukturen spielend entdecken
Kindgerechte Sprachspiele sind eine tolle Möglichkeit, um mit Lauten, Worten und Reimen zu experimentieren. Dabei können diese ganz einfach in den Alltag integriert werden. So könnt ihr vor dem Schlafen gehen lustige Zungenbrecher aufsagen. Entdeckendes Lernen hilft Kindern also nicht nur, fehlerfrei zu sprechen, sondern vermittelt ihnen zugleich ein besseres Gespür für sprachliche Strukturen.
4. Basteln als Lernwerkstatt
Wusstest Du, dass Basteln exploratives Lernen mit Spaß bedeutet? Somit ist das Ausleben kreativer Ideen nicht nur eine tolle Freizeitbeschäftigung, sondern trägt zudem zu einer positiven Entwicklung bei. Denn wenn Kinder basteln, trainieren sie ihre geistigen und körperlichen Fähigkeiten. Doch das ist noch längst nicht alles! Das kreative Arbeiten kann zudem dafür genutzt werden, um Kindern spielerisch die Welt zu erklären. So kannst Du zum Beispiel durch das Basteln einer Uhr Deinem Kind vermitteln, wie man sie korrekt liest.
5. Mit Robotern & Games spielend Kompetenzen erwerben
Wohl jeder kennt das alte Sprichwort: „Erst die Arbeit, dann das Vergnügen!“ Fürs Coden gilt diese Regel aber nicht! Denn beim Zusammenbauen eines Roboters oder eines Computerspiels steht in erster Linie der Spaß im Vordergrund. Ganz nebenbei erwerben die Kids auch noch wertvolle Kompetenzen und werden spielerisch an den Umgang mit Technologien herangeführt. Du siehst: Entdeckendes Lernen mit Computerspielen lassen Kinder glatt vergessen, dass sie gerade etwas für die Zukunft lernen.
6. Digitale Medien als Ort des Lernens
Eltern denken oftmals, dass digitale Medien der bloßen Freizeitgestaltung dienen. Doch das ist ein weitverbreiteter Mythos. Bei Kindern wird nämlich durch den Umgang mit digitalen Medien eine fesselnde Faszination sowie ein unaufhaltsamer Entdeckerdrang geweckt. Dieser kindliche Wissensdurst wird auch im Rahmen von Lern-Apps und -Plattformen aktiviert, wodurch sich das Lernen besonders spaßig gestaltet. Digitale Medien machen also nicht nur ordentlich Laune, sondern auch richtig schlau!
7. Mit Freude und ohne Druck lernen
Damit die Wissbegierde von Kindern nicht verloren geht, ist es besonders wichtig, dass das Lernen ohne Druck geschieht. Denn schließlich entdecken Kinder die Welt am liebsten, wenn sie Spaß haben. Mache Dir diesen Aspekt zu eigen und kombiniere das entdeckende Lernen mit Themen, die Deinem Kind gerade besonders viel Freude bereiten oder mit denen es sich aktuell beschäftigt. Dein Schützling liebt Computerspiele? Dann programmiert doch mal gemeinsam ein eigenes Game!
8. Altersgemäße Anregungen
Eltern können den Wissenserwerb ihrer Kinder durch ein vielseitiges Angebot aktiv beeinflussen. Um den Entdeckergeist von Kindern nachhaltig zu fördern, sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass sie altersgemäße Anregungen erfahren. Je nach Alter können das Bauklötzchen, Bastelmaterialien oder kindgerechte Experimentierkästen sein. Dabei gilt: Durch ein vielfältiges und vor allem altersgerechtes Entfaltungsangebot erwerben Kinder nicht nur neues Wissen, sondern trainieren zugleich bereits vorhandene Fähigkeiten.
9. Individualität & Interessen beachten
Jedes Kind ist einzigartig. Daher sollte auch beim explorativen Lernen darauf geachtet werden, dass das individuelle Wesen berücksichtigt wird. Während sich das eine Kind fürs Programmieren und Experimentieren interessiert, blüht ein anderes Kind beim Basteln auf. Dementsprechend sollte das entdeckende Lernen unbedingt auf die individuellen Interessen des Kindes abgestimmt sein. Du bist Dir nicht sicher, was Dein Kind besonders mag? Ein klares Anzeichen für wahres Interesse ist, wenn unsere Kleinen sich stundenlang mit einer Sache beschäftigen. Hieran solltest Du unbedingt anknüpfen.
10. Positive Rückmeldung
Jeder wird gerne gelobt, das gilt auch für kleine Forscher. Um den Wissenserwerb von Kindern nachhaltig zu unterstützen, benötigen sie während des gesamten Lernprozesses immer wieder eine positive Rückmeldung. Denn schließlich stärkt ein „Prima, toll gemacht“ von Mama oder Papa nachhaltig das Selbstvertrauen und ermutigt unsere Kleinen, ihre Interessen weiter zu verfolgen oder gar neue Wissensgebiete zu erschließen.
Du siehst, exploratives Lernen ermöglicht Kindern einen intuitiven sowie spielerischen Wissenserwerb. Denn während des Spielens lernen sie nicht nur die Welt kennen, sondern üben und festigen zugleich wichtige Kompetenzen, die in der Zukunft von elementarer Bedeutung sein werden.
Autor “Silicon Valley Kids”
Bildnachweis: canva.com