Bitte warten

Zahnspangen-Zusatzversicherung – lohnt sich das?

Im Mund von Kindern gibt es tatsächlich nichts, was es nicht gibt: Doppelt angelegte Zähne, schiefe und verdrehte Zähne oder bleibende Zähne, die gar nicht angelegt sind. Der Kiefer schiebt Zähne übereinander oder lässt Lücken entstehen – hier ist die Spange vorprogrammiert. Und damit der Gang zum Kieferorthopäden. Damit Eltern nicht plötzlich vor hohen, eigenen Kosten stehen, kann eine Zahnzusatz- bzw. Zahnspangenzusatz-Versicherung sinnvoll sein.

Welche Leistungen sind abgedeckt?

Zahnbehandlungen sind oft mit hohen Kosten verbunden. Richtig teuer wird es bei allen kieferorthopädischen Leistungen. Da das Thema Zähne Eltern am Herzen liegt, wünschen sie sich für ihr Kind eine Behandlung nach modernsten Standards. Viele Krankenkassen sehen diese jedoch als Zusatzleistung und Eltern müssen teilweise tief in die eigene Tasche greifen. Eine lose oder feste Spange steht bei über der Hälfte aller Kinder und Jugendlichen auf dem Programm. Anhand sogenannter KIGs (kieferorthopädischen Indikationsgruppen) stellt die Kieferorthopädin den Grad der Fehlstellung (KIG 1-5) fest. Gesetzliche Krankenkassen übernehmen ab Stufe drei 80 % der Kosten. Die restlichen 20 % wären mit einer Zusatzversicherung abgedeckt.

Von Angst bis Zahnreinigung

Eine Zahnzusatz- bzw. „Zahnspangenversicherung“ übernimmt Zusatzkosten nicht nur beim Thema Zahnspange. Sie greift z.B. auch bei professioneller Zahnreinigung. Eine Fissuren Versiegelung mit einer dünnen Kunststoffschicht soll das Kariesrisiko senken. Die meisten Krankenkassen übernehmen diese Versiegelung nur für die großen Backenzähne. Sind die Zähne anfällig für Karies, macht es Sinn, auch die kleinen Backenzähne zu versiegeln. Zahnzusatzversicherungen tragen die Kosten der Versiegelung zu 100 %. Gleiches gilt für hochwertigere Zahnfüllungen z.B. aus Keramik anstelle standardisierten Kassenfüllungen, Zahnersatz oder gar Implantate. Viele Kinder haben Angst vor dem Zahnarztbesuch. Eine Zusatzversicherung übernimmt die Kosten für Hypnose oder Akupunktur zur Angst- und Schmerzbekämpfung.

Ab welchem Alter sinnvoll?

Da auch die Behandlung von Milchzähnen oder Angstbehandlungen bei den Versicherungen mit im Angebotskatalog sind, kann eine Zahnzusatzversicherung schon ab drei Jahren sinnvoll sein. Außerdem ist in diesem Alter das Milchzahngebiss in der Regel vollständig entwickelt und das Risiko für eine kieferorthopädische Behandlung steigt. Wichtig zu wissen: Sobald ein Kind vom Kieferorthopäden in eine KIG eingestuft ist, lässt sich keine Zusatzversicherung für kieferorthopädische Leistungen mehr abschließen. Ein weiteres Argument für einen frühen Abschluss sind die Leistungseinschränkungen in den ersten Vertragsjahren. Schließt du deine Versicherungspolice z.B. erst für dein 8-jähriges Kind ab und mit neun Jahren erfolgt die Diagnose für eine Zahnspange, kann es sein, dass deine Versicherung die Kosten nicht oder nur zum Teil übernimmt. Viele Versicherungen zahlen erst nach drei bis fünf Jahren in vollem Umfang.

Versicherungsbeitrag oder Sparbuch?

Etwa 80 bis 85 % aller Kinder, die eine Spange brauchen, werden in KIG 3 bis 5 eingestuft. 80 % der Behandlungskosten übernimmt die gesetzliche Krankenkasse. Den Restbetrag müssen die Eltern selbst übernehmen. Erfahrungsgemäß müssen Eltern zwischen 500 und 2.500 € aus eigener Tasche bezahlen. Entscheidest du dich bei leichten Fehlstellungen (KIG 1 und 2) für eine Behandlung, liegen die Kosten ohne Zusatzversicherung schnell bei mehreren tausend Euros.

Grundsätzlich gibt es gute Zahnzusatzversicherungen für Kinder zwischen 10 bis 20 € im Monat. Selbst sparen kann evtl. eine gute Alternative sein: Wenn du von Geburt an monatlich 15 € anlegst, hättest du bis zum 18. Geburtstag 3.240 € gespart (ohne Zinsen). Dieser Betrag würde ausreichen, um bei KIG 3 bis 5 den Elternbeitrag abzudecken. Und wenn keine kostspieligen Behandlungen beim Kieferorthopäden notwendig werden, könnte dein Kind das Geld z.B. als Startkapital für Ausbildung oder Studium nutzen.

Ulli Dippold


Beitragsbilder: iStock.com/Panuwat Dangsungnoen; iStock.com/Mariia Vitkovska

Ähnliche Beiträge

Mama, Papa, entspannt euch mal!

Eine Familie zu managen, ist ohne Frage ein Fulltimejob. Kein Wunder, wenn ab und...

Vor der Bundestagswahl: Wie erkennt man Fake-News?

In der heißen Phase vor der Bundestagswahl am 23. Februar kursieren viele Falschnachrichten im...

In die Schule oder lieber noch nicht?

Am 16. September 2025 werden wieder tausende Erstklasskinder ihre Schullaufbahn starten. Die 1. Klasse...

Ähnliche Beiträge

Achtung, Mobbing! Das können Eltern tun

Mobbing geht gar nicht! Wichtige Tipps für Eltern und was wir alle darüber wissen sollten.

Letzten Beiträge

Newsletter


Jetzt anmelden und jeden Monat exklusive Tipps und Rabatte erhalten!

HIER ANMELDEN

Dies schließt sich in 0Sekunden