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Allein in den Urlaub – YES!

Was tun, wenn Teens alleine in den Urlaub wollen? Planung ist alles - und ein gutes Vertrauensverhältnis zwischen Kind und Eltern.

„Mia, Sophie und ich wollen in den Ferien nach Griechenland fliegen, wir haben ein super Hotel gefunden, gar nicht so teuer und ein Wochenende nach Berlin wollen wir auch!“ „Aha“… Es war klar, dass das irgendwann kommt, aber doch nicht schon jetzt! Sie ist doch erst 16…!? Völlig normal, dass Teens lieber mit Freunden allein in den Urlaub wollen statt mit der Familie – und das sollen sie auch! Die Pauschalreise nach Kreta muss ja nicht als Erstes sein. Bei „kleinen“ Reisen allein können Jugendliche sich ausprobieren und bewähren. Planung ist alles – und ein gutes Vertrauensverhältnis zwischen Kind und Eltern.

iStock/RobertHoetink

Allein in den Urlaub – das sagt das Gesetz

Und zwar nichts Genaues. Kinder haben weder das Recht auf einen Urlaub allein ab einem bestimmten Alter, noch haben Eltern die Pflicht, das Kind allein losziehen zu lassen. Zu beurteilen, ob das Kind reif und verantwortungsvoll genug dazu ist, liegt in den Händen der Eltern, denn bis zum 18. Geburtstag geht nichts ohne deren Einverständnis. Sobald keine Aufsichtsperson dabei ist, besteht für Eltern die Gefahr, dass sie wegen Verletzung der Aufsichtspflicht belangt werden. Wie kann ein Urlaub allein aussehen und in welchem Alter, das hängt also stark vom Kind, den individuellen Familienregeln und dem Vertrauensverhältnis ab. Ein paar gesetzliche Regeln gibt es doch: So dürfen Kinder ab sechs Jahren alleine Zug fahren und mit zwölf allein fliegen. Sie sind dann sogenannte „UMs“ (unaccompanied minors), also Minderjährige ohne Begleitperson. Auf jeden Fall sollten minderjährige Kinder immer die Vollmacht der Eltern dabeihaben – zusammen mit Pass und Notfallkontakt.

“Allein” wohin und vor allem mit wem?

Mit der „Beschti“, BFF, Cutiie – der besten Freundin natürlich! Als Mama einer altersrelevanten Tochter weiß ich gar nicht, wie eigentlich Jungs ihre „Bffs“ nennen? Auf jeden Fall wollen fast alle Teens den ersten Urlaub ohne Eltern zusammen antreten: mit der besten Freundin bzw. dem besten Freund. Die Ideen sind vielfältig: Reiterferien, Sprachreise, Sport- oder Abenteuercamp, Jugendreisen, Städtetrip oder einfach mit Zelt und Zug ans Meer. Egal, wann und wie sie starten: Besser klein anfangen und langsam steigern – zunächst kurze Reisen, nicht so weit weg, erst mit Betreuung, dann ganz allein. Denn schnell sind sie 18, dann brauchen sie unsere Zustimmung nicht mehr und müssen Verantwortung tragen. Gut, wenn wir sie unterstützen, schon vorher Erfahrungen zu sammeln.

iStock/SerrNovik

Jugendreisen, Feriencamps & Sprachreisen

Allein mit dem Zug zu den Großeltern, ein Wochenende bei Cousins und Cousinen und regelmäßige Übernachtungen bei Freund*innen sind für die meisten Kinder die ersten „Urlaube“ allein. Bei Mädchen stehen anschließend Reiterferien hoch im Kurs, bei Jungs sind es Sport- oder Naturwochen. Mit etwa 14 Jahren werden organisierte Jugendreisen, Feriencamps und Sprachreisen interessant. Sonne, Strand, Abenteuer, ein fremdes Land, eine neue Sprache, das reizt viel mehr als der Familienurlaub. Das Angebot für Jugendliche ist groß. Eine gute Jugendreise bietet ein buntes Programm an Sport, Kultur, Sprache, aber auch Party und Abenteuer. Nach ersten kleinen Schritten und betreuten Reisen können Jugendliche ihren Radius erweitern.

Sex, Drugs & Rock’n Roll

Allein diese Kombination ist wohl für alle Teenagereltern das „worst case Szenario“. Will die 17-Jährige mit dem 19-jährigen Freund zum Rockkonzert oder eine Woche auf Kreta oder der 16-Jährige mit den Kumpels auf Fahrrad- oder Klettertour oder zu Rock im Park tendieren die meisten zu einem spontanen, klaren – NEIN! Keine gute Antwort. 16-Jährige dürfen in allen Ländern alkoholische Getränke kaufen, kommen hier wie dort an Drogen und für das „erste Mal“ müssen sie nicht verreisen. Eltern müssen alles dafür tun, mit ihren Teenagern in Kontakt zu bleiben, um so wichtige Themen wie Alkohol, Drogen und Sexualität zu besprechen. Ein Patentrezept gibt es nicht, Eltern kennen ihre Kinder am besten. Wichtig ist und bleibt das Vertrauensverhältnis, die gemeinsamen Erfahrungen, die Gewissheit, dass meistens alles gut geht – und Loslassen einfach dazu gehört.

Ulli Dippold

Beitragsbild: iStock/Halfpoint

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