Viele Flüsse in unserer näheren Umgebung bieten ufernahe Wege und damit perfekte Voraussetzungen für mehrtägige und familienfreundliche Fahrradtouren. Unsere Familien-Radwanderung startete und endete in Fürth und folgte über weite Strecken den Fernradwegen entlang der Zenn, der Jagst und des Mains. Wir sind die ca. 650 km problemlos mit zwei Kindern im Alter von 10 und 12 Jahren gefahren. Zwölfmal haben wir übernachtet.
Der Start unserer Familien-Radwanderung
Die Tour begann in Fürth und verlief zunächst auf dem Zenntal-Radweg bis Sontheim. Dort verließen wir den Zenntal-Radweg und erreichten Bad Windsheim. In Bad Windsheim kann man sich Zeit für die historische Altstadt oder das Fränkische Freilandmuseum nehmen. Ab Bad Windsheim fuhren wir Richtung Marktbergel und folgten wieder dem Zenntal-Radweg bis Burgbernheim. Man findet dort neben einer Kirchburg auch ein Heckenlabyrinth und einen Streuobstlehrpfad. Anschließend führte unser Weg nach Rothenburg o.d. Tauber, dessen Altstadt und zum großen Teil erhaltene Stadtbefestigung so bekannt wie sehenswert sind. Von Rothenburg o.d. Tauber aus schlugen wir uns – abseits von ausgewiesenen Fernradwegen – über Rot am See nach Kirchberg a.d. Jagst durch. Letzteres hat eine sehr schöne kleine geschlossene Altstadt und ein Schlosshotel.
Ein Highlight: die Burgruine Leofels
Unsere Tour setzten wir auf dem Kocher-Jagst-Radweg zunächst nach Leofels fort. Ein Abstecher zu der gleichnamigen Burgruine am Rand des Jagsttals ist sehr zu empfehlen (unser Beitragsbild oben). Von hier ging es hinunter ins Tal und dann spürbar bergab Richtung Dörzbach. Etwas abseits vom Kocher-Jagst-Radweg, oberhalb des Jagsttals, liegt das Schloss Langenburg und lädt zur Besichtigung ein. Kurz vor Dörzbach lohnt ein Blick auf St. Wendel am Stein, eine in den Felsen hineingebaute Kapelle.
In Dörzbach endet außerdem die historische Bahnstrecke der Jagsttalbahn. Ab Mai 2022 soll die Jagsttalbahn als Museumsbahn wieder eingesetzt werden. Auf dem Kocher-Jagst-Radweg ging es weiter das Jagsttal hinunter bis nach Möckmühl. Sehenswürdigkeiten an der Strecke sind das Kloster Schöntal, die Burg Berlichingen und schließlich Möckmühl selbst. Es hat eine schöne Altstadt mit teilweise erhaltener Stadtbefestigung. Von dort aus führte unsere Familienradwanderung über den malerischen Odenwald nach Amorbach und weiter nach Miltenberg.
Eine Stadt schöner als die andere
In Miltenberg ging es auf den Mainradweg, dem wir zunächst bis nach Karlstadt folgten. Die vielen idyllischen Städte am Mainradweg lohnen ebenso einen Besuch wie die imposante Burg Wertheim und die Burgruine Karlsburg. Von der hochgelegenen Burgruine Karlsburg aus hat man eine wunderbare Aussicht auf das Maintal.
Unsere Familien-Radwanderung folgte weiterhin dem Mainradweg bis Würzburg. Ungefähr auf halber Strecke, etwas abseits gelegen, findet man den Badesee Erlabrunn. In Würzburg bietet sich die Besichtigung der Feste Marienberg und der Residenz Würzburg an. Wir verließen Würzburg und fuhren den Mainradweg weiter bis Volkach. Dabei kommt man an der eindrucksvollen Abtei Münsterschwarzach vorbei. An der Stelle, an der der Mainradweg kurzzeitig den Main verlässt, findet sich übrigens am Ortsausgang von Dettelbach ein weiterer schöner Baggersee.
Kurz hinter Volkach liegt die bekannte Wallfahrtskirche Maria im Weingarten, die einen kleinen Abstecher wert ist. Für uns lohnte sich auch ein kleiner Umweg nach Schweinfurt zum Schweinfurter Baggersee, der direkt an der Autobahnausfahrt ‚Schweinfurt Zentrum‘ liegt. Unsere Familienradwanderung führte uns schließlich an der Wallfahrtskirche St. Maria über Zeil am Main (Zeiler Käppele) und der Wallfahrtskirche Maria Limbach vorbei nach Bamberg mit seinen zahlreichen Sehenswürdigkeiten. In Bamberg verließen wir den Mainradweg und gelangten zum Rhein-Main-Donau-Kanal. Über Forchheim und Erlangen fuhren wir zurück nach Fürth.
Familien-Radwanderung – Ferien für Teens und Eltern
Unsere Tour führte in weiten Teilen abseits von befahrenen Straßen. Jeden Tag gab es Neues zu entdecken, wir waren viel an der frischen Luft und blieben in Bewegung. Mit ausreichenden Pausen und nicht zu großem Ehrgeiz wird es bestimmt für alle ein Vergnügen – auch wenn das Wetter mal nicht so mitspielt. Unsere Familienradwanderung eignet sich übrigens hervorragend dazu, sie nach eigenem Gutdünken selbst in Etappen einzuteilen und nach eigenen Vorlieben auszugestalten.
Text und Bilder: Sabine Tschirwitz mit Familie
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