Die Sicherheit am und im Wasser sehr wichtig, deshalb ist es wichtig die Schwimmregeln und richtiges Verhalten am See und im Schwimmbad schon früh einzuüben. Auch bedingt durch die Pandemie gibt es leider immer weniger Kinder, die im späten Grundschulalter schwimmen können. Das ist nicht nur schade für das Kind, es ist auch gefährlich.
Gefahren am Wasser gemeinsam einordnen
Kleinere Kinder können bereits verstehen, dass es wichtig ist, Pausen zu machen. Zwischendurch etwas leichtes zu essen und ausreichend zu trinken, sich vor der Sonne zu schützen, aber auch auf andere zu achten. Ins Wasser schubsen oder untertauchen ist (wenn überhaupt) nur abgesprochen und in einem gewissen Rahmen erlaubt. Wenn man noch nicht schwimmen kann, hält man sich nur am Rand und im Nichtschwimmerbecken oder dem Kinderbereich auf. Hilfe holen kann man sich bei allen Erwachsenen und der Badeaufsicht. Wo sich diese aufhält, kann man bei der Ankunft am See oder im Bad zusammen herausfinden. Unbekannte Badeorte sollte man immer gemeinsam entdecken und dort nicht einfach ins Wasser springen. Am besten besucht man das gleiche Schwimmbad oder den See immer wieder.
Der wirksamste Schutz vor Badeunfällen und dem Ertrinken ist jedoch das Schwimmen lernen und können!
Ab wann Schwimmen lernen?
Das Babyschwimmen legt quasi den Grundstein für das Gewöhnen ans Wasser im Allgemeinen und das Kennenlernen von tieferen Becken im sicheren Arm von Mama oder Papa. Auch danach können Kinder spielerisch in Kursen ans Schwimmen herangeführt werden.
Tipp: Ab ca. fünf Jahren ist ein Kind sicher in der Lage, Schwimmen zu lernen. Andere wollen und können es vielleicht schon früher, andere etwas später. Eltern sollten unbedingt darauf achten, dass das Kind etwa im Grundschulalter schwimmen lernt. Das tut es am besten in einer zertifizierten Schwimmschule. Dem Kind das Schwimmen selbst beibringen scheitert oft daran, dass wir Eltern selbst nicht die richtige Technik kennen. Oder es artet in Stress aus, da die Kinder keine Lust und Eltern oft hohe Erwartungen haben. Lieber verbringt man Spaß-Zeit im Wasser und überlässt den Schwimmunterricht ausgebildeten Personen.
Schwimmschulen bieten meist auch am Wochenende in kleinen Schwimmbädern Kurse für eine kleine Gruppe Kinder an, in der spielerisch an das Thema herangeführt wird. Manche Kinder können auch nach einem Schwimmkurs noch nicht schwimmen, meist braucht es auch noch 1, 2 weitere Kurse, um wirklich schwimmen zu können.
Das Seepferdchenabzeichen bedeutet nicht, dass das Kind nun nicht mehr beaufsichtigt werden muss und super schwimmt. Ein Erwachsener sollte immer mindestens in Blickweite, am besten mit im Wasser sein. Im Anschluss an das Seepferdchen können Kinder den Freischwimmer ablegen, darauf aufbauend dann das silberne und goldene Abzeichen.
Wie auf Badeunfälle reagieren?
Für Eltern ist es nie verkehrt, einen Erste-Hilfe-am-Kind-Kurs absolviert zu haben. Dort wird unter anderem auch besprochen, wie man sekundäres Ertrinken erkennen kann und was bei einem Badeunfall zu tun ist.
Oft liest man vom „sekundären Ertrinken“, der Gefahr, längere Zeit nach einem Badeunfall zu „ertrinken“. Es kommt sehr selten vor, dass das Kind auch noch Stunden nach einem Badeunfall an den Folgen von Wasser in der Lunge stirbt. Das passiert, weil sich ein Lungenödem bilden kann und macht sich bemerkbar durch angestrengte Atmung, Husten und Fieber. Dem voran geht immer ein Unfall mit Verschlucken von viel Wasser und heftigem Verschlucken. Sicherheitshalber sollte man nach einem solchen Vorfall mit dem Kind in die Klinik fahren und es einmal durchchecken lassen.
Nicole Kaiser
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