Im Zirndorfer Stadtwald erwartet Euch jede Menge Geschichte. Hier fand vor fast 400 Jahren eine der zentralen Schlachten des 30-jährigen Krieges statt. Neben den beschilderten Stationen, die den Schlachtverlauf beleuchten, findet Ihr im Wald einen liebevoll gestalteten kleinen Waldspielplatz des Waldkindergartens. In einem Freiluft-Fitness-Studio könnt Ihr Eure Mukkis trainieren. Und auf dem Waldspielplatz am Achterplätzchen Euren Mut auf der ziemlich steilen Waldrutsche unter Beweis stellen. Als absolutes Highlight darf der 28 Meter hohe Turm der Alten Veste gelten, von dem sich Euch ein grandioser Rundumblick auf das Nürnberger Land bietet. Der Eintritt ist sogar kostenlos. Das alles erwartet Euch auf einer gerade mal 4,5 km kurzen und, mit nicht einmal 50 Höhenmetern, auch für kleine Kinderfüße leicht zu meisternden Rundwanderung. Bis auf ein paar Stellen, an denen die Forstfahrzeuge unterwegs waren, ist diese Tour auch gut für geländegängige Buggys geeignet.
So kommt ihr zur Alten Veste Zirndorf
Von Nürnberg kommend fahrt Ihr auf der Südwesttangente bis zur Ausfahrt Zirndorf. Von der Südwesttangente aus könnt Ihr links auf dem Rosenberg schon die Spitze des Turms der Alten Veste erkennen. Ihr verlasst die Südwesttangente und haltet Euch links. Von hier aus folgt Ihr einfach der Beschilderung hinauf zur Alten Veste.
Die Alte Veste
Schon im 13ten Jahrhundert wurde hier oben eine Burg erbaut. Diese erste Befestigung wurde jedoch Ende des 14ten Jahrhunderts von den Nürnbergern unbrauchbar gemacht. “Geschleift” nannte man das damals. Die Mauern wurden abgetragen und niedergerissen. Zurück blieb nur eine Ruine. Diese Ruine und der übrige Stadtwald wurden im Jahr 1632 zum Schauplatz einer gewaltigen Schlacht zwischen den Katholiken und den Protestanten. Während sich die Protestanten unter Gustav II. Adolf innerhalb der massiven Mauern Nürnbergs verschanzt hatten, lagerten mehr als 50.000 Katholiken unter Wallenstein bei Zirndorf und schnitten das überfüllte Nürnberg mit einem Blockadering von jeglicher Versorgung ab. Ziel war es die Eingeschlossenen auszuhungern und damit zur Aufgabe zu zwingen. Da für die Schweden, die bis zu diesem Zeitpunkt noch keine Schlacht verloren hatten, eine Kapitulation undenkbar war, griffen sie Anfang September 1632 die Befestigungen der Katholiken bei Zirndorf an. Zwei Tage dauerte das Schießen, Hauen und Stechen, bis die Schweden die Kampfhandlungen ohne eindeutigen Sieger schließlich beendeten.
Besonders beeindruckend ist der 28 Meter hohe Turm der Alten Veste. Doch lasst Euch nicht täuschen. Der Turm ist viel jünger als ihr denkt. Er wurde erst im September 1980 eingeweiht. 169 Stufen führen hinauf, wo sich Euch eine grandiose Aussicht hinüber nach Fürth, Nürnberg und ins Nürnberger Land bietet.
Wenn Ihr vom Turm heruntergestiegen seid und Euch das restliche Areal der Alten Veste angesehen habt, geht Ihr, links vorbei am Restaurant Alte Veste, mit dem Wanderzeichen Blaupunkt in den Wald. Schon nach wenigen Metern tun sich rechts und links von Euch die Gruben alter Steinbrüche auf. Ein Stück dahinter will Euch das Wanderzeichen über eine Trainingsstrecke für Radsportler führen. Ihr könnt dieses beeindruckende Areal allerdings auch nach links umrunden und gelangt dann auch wieder auf den regulären Wanderweg. Nun geht es immer bequem weiter.
Zum Waldspielplatz am Achterplätzchen
Weiter geht es auf dem Weg. Nach einer Weile erreicht Ihr den, mit viel Liebe selbst gebauten Spielplatz des Waldkindergartens. Betreten ist gestattet. Doch bitte behandelt alles mit dem gebotenen Respekt. Auch nach Eurem Besuch wollen hier die Kinder wieder spielen und weiter gestalten. Die nächste Station, dieses Mal am Waldrand, ist ein ausgedehnter Sport-Bereich. Ein Bolzplatz, einige Balancier-Geräte und eine Fitness-Bereich laden zur körperlichen Ertüchtigung ein. Nur ein paar Meter dahinter, Ihr folgt noch immer dem Blaupunkt, erreicht Ihr den großen Waldspielplatz am Achterplätzchen. Ein Holz-Fort, mehrere Rutschen und jede Menge Sitzgelegenheiten bieten Abwechslung, Spielvergnügen und Rastmöglichkeit. Hier wird nach Herzenslust gespielt.
Irgendwann endet auch der schönste Spielplatzbesuch und es geht wieder an den Heimweg. Vom Spielplatz geht Ihr auf dem Grünen Kleeblatt in den Wald hinein. Ihr wandert einen Hang hinunter und gelangt an eine Kreuzung, die Ihr überquert und auf der anderen Seite auf den Burggrafenweg gelangt. Nun folgt Ihr dem Wanderzeichen Rotes X für gut 1 km.
An einer Weggabelung verlasst Ihr den Burggrafenweg und folgt wieder dem Grünen Kleeblatt zur Alten Veste. Dann, Ihr habt schon fast einen Wanderparkplatz am Waldrand erreicht, biegt Ihr mit dem DVV-Weg scharf nach rechts, den Hang zur Alten Veste hinauf, ab. Unterhalb der Ruine erwartet Euch noch ein alter Steinbruch und in den Mauern entdeckt Ihr vergitterte Kellerfenster und vermauerte Tore. Und so gelangt Ihr wieder an den Ausgangspunkt Eurer kurzen, dafür umso ereignisreicheren Wanderung.
Hier findet ihr alle Details und eine gruselige Sage rund um die alte Veste.
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Bildnachweis: Alexander Pavel