Der Ort Happurg liegt unweit von Hersbruck am Rand des Fränkischen Jura in der östlichen, landschaftlich besonders schönen Hersbrucker Schweiz. Von Nürnberg aus erreicht man ihn bequem mit der S-Bahn oder in ca. 45 Autominuten. Bekannt ist der Ort auch wegen seines Stausees, auf dem Segeln und Windsurfen möglich ist. Der Baggersee lädt mit seiner Freibadeanlage zum Baden und Schwimmen ein.
Erst die Wander-Arbeit, dann das Bade-Vergnügen
Unter diesem Motto sind wir Richtung Happurg aufgebrochen. Ziel war es in einer gemütlichen abwechslungsreichen Tour, die Schönheit der Herbrucker Schweiz zu entdecken, um danach noch ein erfrischendes Bad zu nehmen. Startpunkt war der Parkplatz in Happurg (Herbrucker Straße). Von dort ging es in östlicher Richtung den Berg hinauf durch die Ortschaft bis zum Kriegerdenkmal am Waldrand. Ein paar Meter entfernt schlängen sich mehrere markierte Wanderwege in den Wald hinein. Dort befindet sich auch der Dokumentationsort Hersbruck/Happurg.
Es lohnt sich kurz inne zu halten und den Worten der ehemaligen Häftlinge zu lauschen. Von 1944-1945 mussten rund 9.000 Menschen hier für die Nazis Zwangsarbeit leisten und eine unterirdische Stollenanlage für die Rüstungsindustrie errichten.
Dann geht es auf einem schönen Waldweg weiter bergauf, bis man nach einigen hundert Metern auf den versiegelten Eingang der Doggerstollens trifft. Eine Infotafel erläuert die Geschichte und heute bewohnen Fledermäuse die Höhlenreste im Berg.
Gemächlich geht es weiter und schon wieder trifft man wieder auf eine Tafel: Wir haben die keltische Wallanlage der Houbirg erreicht. Hier sind Reste der teilweise noch zehn Meter hohen Mauern der Wallanlage erhalten. Mit ihrer Länge von 4,5 Kilometern umschließt sie ein Gebiet von fast einem Quadratkilometer.
Fast am Ziel: Der Hohle Fels belohnt mit genialer Aussicht
Noch etwa einen Kilometer folgt man dem Wanderweg. Es ist egal, ob man den linken Abzweig wählt (der zwischendurch zu einem kleinen Trampelpfad wird, ehe er wieder in den breiteren Weg mündet) oder geradeaus weiterläuft.
Am Ende erreicht man den Hohlen Fels und wird mit einer grandiosen Aussicht über den Stausee und die herrliche Landschaft belohnt.
Nach einer kleinen (Kletter-)Pause und dem Besuch der nach Süden geöffneten Höhle, die auf 546 m ü. NN liegt, machen wir uns wieder an den Abstieg.
Wir rutschen und tippeln vorsichtig jenseits der Höhle den steilen Berg hinunter und schlagen, unten angekommen, den Weg nach rechts ein. Hier geht es schattig weiter durch den Wald, vorbei am anderen Ende des zugemauerten Doggerstollens und endet in der Happurger Siedlung.Nach gut zwei Stunden abwechslungsreicher Wanderung durch den kühlen Wald schlendern wir durch die Ortschaft zurück zum Parkplatz.
Jetzt tut es richtig gut die Füße in den Happurger Bach zu halten, der geruhsam durch das Dorf plätschert. Es gibt an verschiedenen Stellen Treppen, die den Einstieg für die Kids erleichtern, während die Eltern daneben auf Bänken im Schatten entspannen.
Lust auf Einkehr im Dorfgasthaus oder an einem der Seen
Zum Ausklang des Tagesausflugs hat man nun die Qual der Wahl. Es besteht die Möglichkeit in der Ortschaft einzukehren oder zum Stausee zu fahren. Hier kann man am Wasser entspannen oder auf der Terrasse des Restaurants einen Snack zu sich nehmen. Alle, die gerne selbst ins Wasser hüpfen, wählen den Weg zum Baggersee, auf der anderen Ortsseite. Hier gibt es ebenfalls ein Kiosk oder eine große Liegewiese für Badeaufenthalt oder Picknick. Viel Spaß!
Bildnachweis: Susanne Dobner